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POSTKARTEN BUCHTIPP: Schwarzwälder Italianità
Schwarzwälder Italianità
Wird «Schwarz» im Zusammenhang mit einem Krimi genannt, klingt bei der Leserschaft meistens die Saite «hard-boiled» an: Es erinnert an unerbittlich beklemmende Bücher, bei deren Lektüre sich eine eisige Klammer um das Herz spannt und der Atem stockt. Nicht so beim Erstling von Claudia Bardelang. In «Schwarz ist der Wald» ermittelt Kriminalhauptkommissar Johann Briamonte, mit italienischem Namen vom Vater, im heimischen Schwarzwald.
Ein italienischer Kellner wird unweit eines Jagdhochsitzes erschossen aufgefunden. Doch was hat ihn aus den Schweizer Nobelhotels ins Schwarzwälder Dorf verschlagen? Die Dorfbewohner sind mundfaul und mauern bei den Ermittlungen, die sich auch auf den weitläufigen Wald ausdehnen. Er ist Ort für Rendez-vous’, Erholungsraum für Wanderer und Touristinnen, Versteck – und seine Urtümlichkeit birgt gleichzeitig ein gewaltiges Schreckpotenzial. Der Kommissar jagt den Mörder im Spannungsfeld zwischen ruhiger, würziger Waldluft, Stadtleben und italienischem Flair. Ein unterhaltsamer Krimi mit überraschendem Ausgang aus dem Südschwarzwald, einer Region, die die Autorin Claudia Bardelang bestens kennt, denn sie pendelt zwischen ihren Wohnsitzen in Freiburg im Breisgau und im Baselbiet. Der zweite Fall von Kommissar Briamonte erscheint übrigens in den Sommerferien.
Claudia Bardelang: Schwarz ist der Wald. Kampa Verlag, 2022. 220 S., um Fr. 24.-