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POSTKARTEN BUCHTIPP: Eine Heldinnenreise
Ein kleines Mädchen bricht aus. Es ist Krieg, die Erwachsenen sind ständig fort, das Mädchen hütet Gänse, bis es eine andersartige, geheimnisvolle Gans entdeckt – sie kann fliegen. Ihr reist sie nach und begegnet wunderlichen, liebevollen, arroganten und weisen Tieren.
Die Recherchen zu «Was wir scheinen», dem ersten Roman der Literaturwissenschaftlerin Hildegard E. Keller, führen sie in den Fundus von Hannah Arendts Nachlassstiftung. Keller glaubt, Hannah Arendt (1906 – 1975) und das Werk der Philosphin und Publizistin zu kennen. Welch eine Überraschung! Dort stösst die Professorin und Literaturkritikerin auf Arendts einzigen literarischen Prosatext, ein unveröffentlichtes Märchen. Getippt auf fragiles Luftpostpapier.
Diese andere, unbekannte Hannah Arendt entzündet etwas in ihr. Keller greift zum Pinsel und malt verspielte Bilder zu Arendts «Die weisen Tiere». Im Schwung von Pinsel und Farbe findet sich die Leichtfüssigkeit des Textes genauso wieder wie in den wirbelnden Federn, den weltbekannten Tieren und dem verschmitzten Elefanten. Die temperamentvolle Heldin aus der Geschichte verfolgt ihr Ziel vergnügt und unbeirrt bis zum märchenhaften Happy End.
Zum 50. Jahrestag von Hannah Arendts Tod am 4. Dezember 2025
Hannah Arendt (Text) / Hildegard E. Keller (Bild): «Die weisen Tiere». Nachwort voon Hildegard E. Keller. Edition Maulhelden / Bloomlight Productionns GmbH, 2025. 21×21 cm, durchgehend farbig illustriert, 96 S. Etwa Fr. 29.-
Hildegard E. Keller: «Was wir scheinen». Ein Roman über Leben, Werk und Zeit der Denkerin Hannah Arendt. Eichborn Verlag, Köln 2021. 576 S. etwa Fr. 20.-
Ein Roman über Leben, Werk und Zeit der Denkerin Hannah Arendt: Hildegard E. Keller: «Was wir scheinen»


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