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Mit hintergründigem Humor
«Otto hiess nicht nur Otto. Er hiess Otto von Irgendwas, da seine Familie mal irgendwas gewesen war». Otto wohnt alleine im Schloss , umgeben von Bediensteten und Gemälden vergangener Otto’scher Generationen. Der Knabe lebt nach der Familientradition: «Alles soll so bleiben wie immer». Er ist zufrieden. Dann lernt er Ina, die Enkelin des Gärtners, kennen und alles steht Kopf.
«Otto von Irgendwas» stammt aus der Feder von Peter Stamm, oder vielmehr aus seiner Tastatur und Phantasie. Doch wie kommt es, wenn ein verdienter, eher nüchtern-distanzierter Literat, sich an ein Kinderbuch wagt? Im Fall von Peter Stamm kommt es zu einem quirligen Lesevergnügen für jung wie alt. Die mehrschichtige Geschichte, wie Otto’s Welt durch die Kinder, die Übernachtung im Baumhaus, die Entdeckungsfahrten im Park, die gruseligen Geheimgänge und die improvisierten Picknicks ohne Silberbesteck durcheinander gerät, liest sich kurzweilig. Stamms Sprache verstehen Kinder und Erwachsene, jeder in seiner Welt. Der Humor pulsiert zwischen den Zeilen und die feinsinnigen Illustrationen von Ole Könnecke unterstreichen diesen leichtfüssig. Am Ende des Sommers muss sich Otto entscheiden, ob er den beängstigenden Schritt ins unbekannte Neue wagen will.
Peter Stamm: Otto von Irgendwas. Illustrationen Ole Könnecke. Atlantis Verlag, 2024. 144 S., etwa Fr. 22.-, ab 8 Jahren
Siehe Link zu Instagram für mehe Illustrationen von Ole Könnecke
👉📕 Im Buch «99 beste Schweizer Bücher» ist Peter Stamm mit «Seerücken» (2011) vertreten, siehe auch «Eine Fantasie der Zeit». Poetikvorlesung.