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Annemarie Schwarzenbach und Ella Maillart – zwei Pionierinnen im UNESCO Weltdokumentenerbe
Die Nachlässe von Annemarie Schwarzenbach und Ella Maillart sind neu im UNESCO-Register «Memory of the World». Ihre Reisen, Reportagen und Fotografien revolutionierten das Reisetagebuch mit ihrer Ausdruckskraft.
Annemarie Schwarzenbach (1908-1942) ist Wegbereiterin der Reisereportage und des Fotojournalismus. Sie zählt zu den einflussreichsten Schweizer Autorinnen. Ihre Faszination beruht auf dem vielseitigen Werk und ihrer aussergewöhnlichen Biografie: Sie ist Schriftstellerin, Journalistin, Fotografin, Weltenbummlerin, Industriellentochter, Antifaschistin, Kosmopolitin, androgyne Kultfigur und weibliche Rebellin. Indem sie vier Kontinente bereist, ist sie aber vor allem auch eine Wegbereiterin der Reisereportage und des Fotojournalismus des 20. Jahrhunderts.
Ella Maillart (1903–1997) ist Humanistin, Feministin, eine bedeutende Reporterin und Fotografin, begabte Rednerin, Spitzensportlerin – kurz, eine freiheitsliebende und idealistische Leitfigur.
Im Jahr 1930 unternimmt sie ihre erste grosse Reise nach Russland, erkundet Moskau, dokumentiert das Leben junger Menschen in einer kommunistischen Gesellschaft und überquert den Kaukasus zu Fuss. Später besucht sie als Journalistin die damals von Japan besetzte Mandschurei. Es folgen weitere Reisen in oft als gefährlich geltende Gebiete fernab der herkömmlichen Touristenpfade (Russland, Turkestan, Iran, China, Indien, Afghanistan, Türkei usw.). Den Zweiten Weltkriegs erlebt sie unterwegs und zieht sich in ein Ashram in Indien zurück. Zurück in Europa spielt sich ihr Leben, ausser während ihrer Expeditionen, hauptsächlich zwischen Chandolin im Wallis und Genf ab.
Gemeinsam reisen Maillart und Schwarzenbach 1939/40 von der Schweiz aus mit dem Auto nach Afghanistan. Von dieser Reise veröffentlicht Annemarie Schwarzenbach ihre Eindrücke 1940 in «Das glückliche Tal. Ella Maillart publiziert sie nach ihrer Rückkehr unter dem Titel «The Cruel Way» (Der bittere Weg). Das literarische und fotografische Werk dieser beiden unkonventionellen Reisenden hat sich seither als Referenz in der Schweizer Kunstlandschaft etabliert und erlangt weit über die Landesgrenzen hinaus Kultstatus.
Entdecke, wie ihre Geschichten bis heute inspirieren und warum ihr Erbe jetzt offiziell als UNESCO Kulturdokument von universeller Bedeutung gilt.
Für mehr Bilder siehe Instagram
Annemarie Schwarzenbach «Das glückliche Tal» und Instagram für mehr Bilder
Ella Maillart «Der bittere Weg», «Ti-Puss» und Instagram für mehr Bilder
Beide Schriftstellerinnen sind vertreten in «99 beste Schweizer Bücher»